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Abb. E4: Aminosäuresequenz 59-78 von RhoA und RhoD D76E
grau unterlegt: abweichende Aminosäuren;
Transglutaminierung und Deamidierung unterscheiden sich teilweise auch in Bezug auf ihre
Auswirkungen, so dass es für die Wirkung des Toxins auf die Zelle von Bedeutung sein
könnte, ob eine Rho-GTPase transglutaminiert oder deamidiert wird. Es kommt z. B. in mit
DNT behandelten Zellen nicht wie in mit CNF behandelten zum „membrane ruffling“ (Pop,
2004), und in manchen Zellen führt DNT zur Zellabrundung (Pullinger, 1996) statt zur
Zellabflachung. Diese unterschiedlichen Effekte könnten durch unterschiedliche
Effektorbindung von transglutaminierten und deamidierten Rho-GTPasen verursacht werden.
In Bezug auf RhoG ergibt sich aus den Ergebnissen die Frage, welche weiteren Aminosäuren
in RhoG für die Substraterkennung durch CNF1 und DNT notwendig sein könnten. Im
Gegensatz zu RhoD reicht der Austausch einer einzigen Aminosäure (Glutamat 63, RhoG-
Nummerierung) in RhoG nicht aus, um es zu einem Substrat zu machen. In RhoD D76E sind
offenbar alle weiteren Aminosäuren vorhanden, die für die Transglutaminierung durch DNT
und CNF1 notwendig sind.
Es ist denkbar, dass die nicht getesteten Aminosäuren der Switch-II-Region Threonin 69 und
Asparagin 76 (RhoG-Nummerierung), durch die sich RhoG von RhoA unterscheidet,
ebenfalls für die Transglutaminierung wichtig sind. Aber auch Aminosäuren der Switch-I-
Region kommen in Betracht (Lerm, 1999a). In der Switch-I-Region unterscheiden sich RhoG
und RhoD durch mehrere Aminosäuren voneinander. Von diesen könnte v. a. Lysin 32
(RhoA-Nummerierung) für die Substrateigenschaften von RhoG mit von Bedeutung sein. Die
anderen GTPasen besitzen an dieser Position eine hydrophile bzw. neutrale Aminosäure,
während Lysin basisch ist, sich also deutlich von ihnen unterscheidet (Tab.E1).
RhoA
DTAGQEDYDRLRPL S YPD TD
RhoD D76E
DTAGQEDYDRLRPL F YPD AN
RhoA
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RhoD D76E
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